Von Goltor Braunbart
Vor langer Zeit, auf einem Gipfel der westlichen Berge von Dun Morogh stand ein Turm, unsichtbar für alle die der Magie unwürdig waren, unbemerkt für jene deren Geist schwach sei und unzugänglich, für all jene die für den kleinen Eingang rechts neben der dritten Tanne viel zu groß waren. Dort hauste einst ein mächtiges Magiergeschlecht, dessen in der gesamten Gnomenwelt gar legendär war. Vielleicht weil niemand die unfassbare Größe ihrer Macht erkennen konnte, vielleicht weil sie auch kaum den Turm verließen und somit die Welt nur wenig mit bekam, vielleicht aber auch weil Gnome außer Gnome ohnehin niemand ernst nimmt.
Jedenfalls... noch bevor die Taten (und Untaten) von Gonzius Gigaquell, dem Meister der arkanen Magie, den Herren des Nethers und Herrscher seines eigenen Asteroidenkönigreichs über Boten, Sänger und Gnomentelefonen über Felder, Wiesen, Länder und Ozeane in alle Welt hinaus getragen wurden, gab es noch einen anderen, in kleinen Kreisen hoch geschätzten Magier der in diesen Gemäuern lebte (bevor es auf ungeklärte Art und Weise in die Luft flog). Sein Name war Maximus Gigaquell. Seine Kräfte, angeboren und durch Zauber und magische Gegenstände mehrmahls vervielfacht ließen die Magier von Dalaran vor Neid erblassen. Manche einer der sein Lebenswerk studiert meint sogar, dass er dem mächtigen Medivh selbst in Konkurrenz treten konnte, wenn er es gewollt hätte. Vieles ist von ihm nicht mehr bekannt, denn die Einsamkeit des Turms forderten ihren Tribut von ihm. Seine spezielle Rolle auf der sich stetig veränderten Welt von Azeroth wird vielleicht immer ungelößt bleiben, denn selbst sein Sohn mag nicht alle Fragen beantworten. Seine Ausbildung? Ein Rätsel unter vielen. Ganz genau wie sein Name, der von so großer Macht strotzt dass er nur künstlich erneuert sein kann. Einige Forscher meinen, sein ursprünglicher Name war Maxantus Megaquell, doch dies habe ihm nicht mehr gereicht bei seinen erstaunlichen Fähigkeiten. Andere folgern er hieß zuvor Max Pfefferstängel, und wer will als weltberühmter Magier schon solch einen bescheuerten Namen tragen?
Doch wir schweifen ab. In diesem hohen Turm also war es wo der berühmte Gonzius seine Talente gefördert wurde. Am besten wir werfen einen Blick ins innere um der akademischen Weiterbildung des größten Magiers aller Zeiten bei zu wohnen.
Maximus Gigaquell, Vater von Gonzius Gigaquell
Ein weiter Gang verläuft rund im Kreise, wie ein Schneckenhaus, das sich jedoch nach oben zieht. türmt sich in diesem geheimnisvollem Turm empor. Fließen aus geschliffenem Glas in verschiedenen Farbtönen geben eine beeindruckende Sicht nach unten hin frei, viele hundert Meter zurück nach unten. In den Fugen pulsieren leuchtende Flüsse und Ströme aus reinster Energie zum Gipfel hin und lassen den Turm als ein lebendes Wesen erscheinen mit Adern und Blut. Kristalle sprießen hier und da, fast schon Schmarotzer die sich an den Mengen laaben und ihre kristallene Oberfläche weiter ausbauen. Zwischendurch sprudeln die Flüße der Magie über, türmen sich auf, berühren Decke und Boden, und grazile Gestalten entstehen als Schemen aus Energie die den Weggefährten zuwinken, bevor sie sich wieder in ihre Bestandteile auf lösen. An der Decke schwebt ein Kronleuchter entlang des Weges zweier Wesen die sich den Weg hinauf mühen, ihnen jederzeit Licht und Sicht verschaffend. Die eine Gestalt ist recht groß in ihrer Größe und Umfang und muss die ganze Weite des Ganges ausnutzen. Bei jedem Schritte klappern die Hufe des Wesens auf dem Glas, während sich die muskulöse Gestalt in ihrer dunklen, mit Goldeinlagen verzierten Rüstung weiter nach vorne bewegt. Sie könnte durchaus in ihrer Gestalt einen Menschen ähneln, doch zeichnen sich eindeutige dämonische Anzeichen auf ihr ab die sie wie eine perversion eines Mannes dar stellt. Die Haut bleich und trocken mit kleinen glühenden Augen tief in der Versenkung, und auf der Stirn zwei sich steil aufragende Hörner auf der totenschädelartigen Glatze. Die Hände enden in langen Krallen, während ein Paar an Fledermäußen erinnerte Lederflügel das Bild abrunden. Vor ihm, im gebührenden, nein geradezu ehrfurchtsvollen Abstand marschiert ein sehr viel kleineres Wesen, mit über proportionierten Kopf und weißem Haar sowie Bart. Im Gegensatz zu dem Besucher trägt er keine Rüstung aus dunklem Material, sondern eine Robe, leicht wie die Luft, doch wer sie auch nur berührt müsste meinen das Band gefundne zu haben welches die Leylinien einander bindet. Durchdrungen von feinster Magie, geschaffen aus einem Material welches nicht für diese Welt bestimmt sein konnte. Das rechte Auge wurde ersetzt durch einen dunklen Obsidian welches dem Wesen mehr Klarheit verschafft wie die Sinnesorgane von Tausenden Sterblichen. Seine linke Hand wirkt anders, monströßer als der restliche Körper, bedeckt mit grauem Fell und grauer Haut im Gegensatz zu dem blassen Rosa des restlichen Körpers. Langsam und bedächtig folgt sein Nicken als Selbstbestätigung auf eine sich selbst gestellte Frage.
" Mhm, mhm, mhm... ja ich denke immer mehr dass es der beste Weg ist... ja, ja... folgt mir nur. Mein Sohn wird sicherlich sehr erfreut sein Euch kennen zu lernen. Er trägt großes Potenzial in sich, doch sollte er in fähiger Hand geformt werden..."
Die bestialische Gestalt hinter ihm wagt es nicht den lautstarken Gedankengang des kleinen Mannes vor ihm zu unterbrechen. Statt dessen begnügt er sich mit der Vorstellung seinen Meistern der Legion bald einen neuen Schüler präsentieren zu können, einer der mächtigsten von dieser Welt und dazu einen Verbündeten der ihnen endlich Einlass gewähren wird zu dieser Welt, die sie erfolglos vor zehntausend Jahren zu erobern versuchten.
Sie kommen an das Ende des Ganges. Eine einzige Türe, groß genug für ihn selbst um hindurch zu schreiten. Vielleicht aber nur vor seinem Eintreffen durch Magie geweitet um seinen Ausmaßen gerecht zu werden, genauso wie der Gang, wer kann dies schon sagen... Die unmöglichsten Metalle scheinen sich bei den Scharnieren dieser Türe vermischt zu haben. Kupfer, Eisen, Gold und Silber, wie Adamit ergeben ein seltsames Bild von einer Metalllegierung die es einfach nicht geben dürfte. Der kleine Mann hebt die Hand und die schweren an der Türe liegendne Klopfer werden betätigt.
"Goooonzius... mach auf mein Sohn. Hier ist jemand, der dich kennen lernen will." Väterlich, ja fürsorglich kommen diese Worten über die Lippen des alten Gnomes. Er ruft seinen Erben zur Ausbildung um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und die Vervollkommnung der Magie erlernen zu können. Und da erklingt eine antwort hinter der Türe, deutlich zu vernehmen das ungewohnt schrille Stimmchen eines weiteren Wesens dieser Gattung "Nein!"
Einige Sekunden des Schweigens vergehen. "Gonzius... mach auf." - "Nein! Ich will nicht!" Der Schreckenslord blickt etwas überrumpelt an seinen werten Gastgeber herunter. Dieser streicht sich über seinen Bart, sein Körper versteift sich. Er ringt offensichtlich nach seiner Beherrschung. "Gonzius! Wir haben darüber gesprochen!" - "ICH - WILL - ABER - NICHT!"
"Komm sofort aus deinem Zimmer raus! Wir haben hier einen Gast und du kommst gefälligst raus und begrüßt ihn!"
"Schon wieder ein blöder Dämon! Du willst nur dass ich einen Pakt mit ihm eingehe..."
"Hör zu junger Mann! Dieser nette Nathrezim kommt von weit weit her um dich mit zu nehmen an einen Ort wo du unterrichtet werden kannst...
"Ich will aber nicht mitgehen!"
"... und du wirst jetzt sofort raus kommen und mit diesem Dämon paktieren, hast du verstanden?"
"Ich will aber NICHT!"
"Du packtierst jetzt sofort mit dem Dämon, Gonzius Gigaquell, ich zähl jetzt bis zehn!"
"Die sind alle böse!"
"Eins, zwei... sind sie nicht! Drei"
"Doch wohl! Du hast dein rechtes Auge verloren!"
"Vier... ich hab dir gesagt ich bin unglücklich ausgerutscht. Fünf."
"Und deine linke Hand..."
"Sechs... jetzt kann ich mich viel leichter kratzen! Sieben."
"Ich bleib hier drin..."
"Acht! Neun!... Zehn, ich komm jetzt rein! Du undankbarer kleiner..."
Ein gewaltiger Strom zerstörerischer Energie schießt aus den Fingerspitzen des großen Zauberers trifft die Türe, wird reflektiert und zerstört die ganze Seitenwand des Turmes.
"Ha ha! Ich wusste du würdest den Zauber anwenden! Du kommst hier nicht rein, nein, nein nein!"
"Ich spreng einfach ein Loch in die Wand!"
Gesagt getan, eine Sekunde später zerfetzt es die Wand neben der unzerstörbaren Türe und das Zimmer ist zugänglich. Maximus stürmt in den für den Nathrezim nicht einsehbaren Raum hinein und ein greller Funkenflug nach dem anderen grellt in den Gang hinaus.
"Na warte duuuu... all die Jahre plagt man sich mit dir ab, füttert dich, bringt dir Zauber bei, opfert dich nicht, und das ist der Dank?"
"Mir reichts! Ich verlasse den Turm! Und Azeroth! Und diese Dimension! Autsch!"
"Das hast du dir so gedaaaaaaaaaa.... ich schick dich bei den Dämonen in die Lehre, warts nur.... argh, verdammt..."
"Das war maximal daneben!"
"Einen Monat lang keine Zauberbücher! Hör auf bevor es zwei werden!"
Mit der Situation überfordert begibt der Schreckenslord sich langsam von dem Loche weg und tritt den Rückweg an in den viel gemütlichere und sichere Nether.

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